für Politikberatung in Technik und Wirtschaft

Die Reaktionen auf die Annahme des Bundesgesetzes über die Klimaziele und die Stärkung der Energiesicherheit haben deutlich gezeigt, dass eine breite Diskussion über den Einsatz der Kernenergie dringend notwendig ist.

Wir möchten daher auf den Blogbeitrag von Dr. Georg Schwarz verweisen in dem er die heutige Situation analysiert und Verbesserungen vorschlägt.

Rahmenbedingungen für den Neubau von Kernkraftwerken in der Schweiz

Vorschläge von Georg Schwarz

Zusammenfassung der Hauptargumente:

_____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

und wie man eine Strommangellage vermeidet

Ausgangssituation:

  • Um die Ziele des neuen Klimaschutzgesetzes zu erreichen, braucht es im Winter deutlich mehr Strom als bisher.
  • damit Kernkraft zur Deckung der vom Volk beschlossenen Winterstromlücke leisten kann, sind Gesetzesänderungen unumgänglich.

weshalb Kernenergie?

  • nur Kernkraftwerke sind in der Lage, den heutigen und den zukünftig zusätzlich benötigten Strombedarf (u.a. Wärmepumpen und Elektroautos) im Winter zu decken
  • weil Kernenergie wetterunabhängig ist
  • weil Kernenergie jederzeit dem aktuellen Bedarf angepasst werden kann
  • weil Kernenergie im Verhältnis zur benötigten Leistung nur wenig Platz braucht und daher  die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes daher gering ist
  • weil die Gestehungskosten für Strom aus Kernenergie sehr niedrig sind. Sie betragen die Hälfte von Windstrom und einen Drittel von Alpenstrom.

warum gibt es keine Projekte für neue Kernkraftwerke

  • der Bau neuer Kernkraftwerke ist gesetzlich verboten
  • das 2005 in Kraft getretenen totalrevidierten Kernenergiegesetz ist so kompliziert und aufwändig, dass ein Neubau allein aus verfahrenstechnischen Gründen Jahrzehnte in Anspruch nehmen würde.

welche Fehler sollte man beim Bau von Kernkraftwerken vermeiden

  • die Wahl zu teurer Reaktortypen
  • mangelnde Erfahrung des Herstellers
  • ändernde Sicherheitsanforderungen
  • zu lange Bauzeiten

Schwarz schlägt daher vor, die Rahmenbewilligung auszubauen und im Gegenzug die Bau- und Betriebsbewilligung durch ein Freigabeverfahren zu ersetzen

denkbar ist zudem, dass auf generische Bauart-Zertifizierungen nach amerikanischem oder britischem Vorbild als Teil des Freigabeverfahrens abgestellt wird.

Fazit

  • Wenn in der Schweiz in Zukunft neue Kernkraftwerke gebaut werden sollen, genügt es nicht, das Neubauverbot in Artikel 12a des Kernenergiegesetzes aufzuheben.
  • Damit ein Bauherr das finanzielle Risiko eines Neubaus auf sich nimmt, muss auch das Bewilligungsverfahren gestrafft werden.
  • Ein Projekt mit einem inhärent sicheren SMR, könnte unter den genannten Rahmenbedingungen in sieben bis acht Jahren genehmigt und gebaut werden.